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5 Tage – Hochtouren- und Gletscherkurs von der Franz Senn Hütte

Tourenleitung und Bericht: Martha Hofberger, Thomas Brock und Frank Schlecht

An dem 5-tägigen Hochtouenkurs mit Spaltenbergung auf der Franz Senn Hütte, der von Martha Hofberger, Thomas Brock und Frank Schlecht organisiert und durchgeführt wurde, beteiligten sich 13 Teilnehmer.

Weil man das schöne Wetter ausnützen wollte, ging es am Mittwoch morgens um 5.00 Uhr nach Neustift ins Stubaital. Nach dem einstündigen Aufstieg zur Franz Senn Hütte (2.145 m) und einer kleinen Mittagspause marschierten die Bergsteiger Richtung Innere Sommerwand (3.122 m). Der schneebedeckte Gletscher konnte am Seil ohne Steigeisen überquert werden. Die letzten Höhenmeter im I-er Gelände wurden von allen Teilnehmern mit Bravour gemeistert. Nach einer kurzen Gipfelrast mit wunderbarer Aussicht auf die umliegenden Berge ging es auf demselben Weg zurück zur Hütte, wo schon das Abendessen bereitstand.

Da auch für den zweiten Tag schönstes Bergwetter vorausgesagt wurde, nahm die Gruppe den Aufstieg sehr früh über den Berglasferner zum 3.177 m hohen Vorderen wilden Turm in Angriff. Auf dem Weg dorthin wurde während einer Pause das Gehen mit Steigeisen im Firn und das Graben eines T-Ankers geübt. Auf dem Weg zum Gipfel zeigte sich am Gletscher eine große Spalte die zur späteren Spaltenbergung  einlud. Der Gipfel des Vorderen wilden Turmes wurde über gesichertes Blockgelände nach ca. 1.100 hm erreicht. Vom Gipfel herunter ging es am Seil, da gleich das Ablassen der Teilnehmer umgesetzt wurde.

Da sich die Wolken verdichteten und sich Regen anbahnte ging es auf dem kürzeren Weg über den Turmferner zurück zur Hütte, die noch vor Eintreffen des Regens erreicht wurde.

Am Freitag noch vor dem Frühstück ging es für zwei Teilnehmer bei Sonnenaufgang an den Edelweiß-Klettersteig der in Hüttennähe zum Morgensport einlud.

Nach dem Frühstück zog der Himmel zu und es begann zu regnen, was die Teilnehmer nicht daran hinderte an den umliegenden Felsen den „Standplatzbau“, das „Abseilen“ und das „Ablassen“ zu üben. Nach einer längeren Mittagspause zeigte sich nachmittags der Himmel gnädig, und bei der Spaltenbergung am Fels, sowie der Selbstrettung am Hüttentreppen-geländer zeigt sich wieder die Sonne. Nach dem Abendessen gab es im Seminarraum noch eine kurze Einweisung in die Umweltbildung.

Der Samstag erwies sich als genialer Tag für die Spaltenbergung am Gletscher. Gemeinsam marschierten die interessierten Teilnehmer bis an den Gletscherrand des Berglasferners. Dort angekommen teilte sich die Gruppe. Thomas Brock und Frank Schlecht unterstützt von Wolfgang und Alexander kümmerten sich um Aufbau und Hintersicherung bei der Spaltenbergung, während Martha Hofberger den Rest der Gruppe „Stürzen im Schnee“, und „Orientierung“ lehrte. Das Highlight der fünf Tage war für alle Teilnehmer in einer „echten“ Gletscherspalte zu hängen und daraus „gerettet“ zu werden. Zeitgleich wurde von Martha Hofberger der „Eisstand“, das Bohren einer „Abalakov- Eisuhr“ und die Steigeisengehtechnik im 45 Grad steilen Eisgelände geübt. Glücklich und zufrieden ging es auf die Sonnenterasse der Hütte, wo ausgiebig gefeiert wurde. Nach dem Essen ging es noch einmal in den Seminarraum zum Unterricht in Erster Hilfe, dem Kartenlesen und der Tourenplanung. Für die Abschlusstour am letzten Tag teilten sich die Teilnehmer in zwei Gruppen auf. Während die erste Gruppe den Hüttengrat auf die Vordere Sommerwand (2.679 m) gesichert im II-er Gelände bestieg, wanderte die andere Gruppe auf die 3.003 m hohen Rinnenspitze und den Rinnensee der auf 2.644 m noch schneebedeckt lediglich  einen (!) Teilnehmer zum „Baden“ einlud.

Nach dem Mittagessen auf der gut bewirteten Hüttenterrasse wurde der Abstieg in Angriff genommen  –  alle Teilnehmer zeigten sich glücklich und zufrieden.