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Eine „Venediger-Runde“ mit Großvenediger (3.674m) + Kristallwand (3.329m) + Wildenkogel (3.022m)

Tourenleitung + Bericht: Thomas Funk

1. Tag: Dieser erste Tourentag brachte einen schweißtreibenden, langen Anstieg über 1.300 Höhenmeter vom Matreier Tauernhaus (1.512m) zur Neuen Prager Hütte (2.796m).

2. Tag: Nachdem wir vor Ort erfahren hatten, dass das Defreggerhaus geschlossen ist, wollten wir von der Neuen Prager Hütte über den Großvenediger direkt zur Badener Hütte gehen. Kaum auf dem Gletscher erwischte uns ein Gewitter und zwang uns zur Rückkehr zur Hütte, in der wir unsere Sachen trockneten und eine weitere Nacht verbrachten.

3. Tag: Dieser Tag führte uns zunächst von der Neuen Prager Hütte auf den Großvenediger (3.674m), wobei knapp 900 Höhenmeter zu überwinden waren. Nach einem Abstieg bis 200 Höhenmeter über dem Defreggerhaus und einem 350 Höhenmeter Gegenanstieg über den S-SO-Grat auf die Kristallwand (3.329m) folgte ein weiterer Abstieg über gut 700 Höhenmeter zur Badener Hütte (2.608m), die gerade rechtzeitig zum Abendessen erreicht wurde. Dabei zeigte sich, dass der Gletscher nur noch eine geringe Schneeauflage hat, wobei an flachen Gletscherpassagen das Wasser teils 10 Zentimeter hoch stand und geradezu in Bächen abfloss. Da auch die Schneebrücken nicht hielten mussten oft Umwege gegangen werden. Auch Bergführer stocherten mit ihrer Alpenstange auf den Schneebrücken herum, um deren Festigkeit zu prüfen.

4. Tag: Fast 450 Höhenmeter Aufstieg von der Badener Hütte waren nun zu überwinden, um über seinen SO-Grat den Gipfel des Wildenkogel (3.022m) zu erreichen. Dem folgte ein zermürbender Abstieg über 1.500 Höhenmeter zurück zum Ausgangspunkt. Nach insgesamt acht Stunden war das Matreier Tauernhaus wieder erreicht.

Insgesamt waren die vier Tage anstrengender als ursprünglich geplant, waren doch am zweiten Tag gleich zwei Gipfel zu bewältigen. Aber es waren vielleicht gerade deswegen vier erlebnisreiche Tage, die allen gefallen haben.