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Im Ötztal – mit Erwachsenen und Kindern auf den Glockturm (3.356 m)

Tourenleitung: Martha Hofberger, Peter Sturm, Frank Schlecht; Bericht: Martha Hofberger

Voller Vorfreude auf die kommenden Tage starteten 24 Teilnehmer, darunter auch 12 Kinder, am Sonntagmorgen vom Vereinsheim aus nach Pfunds und weiter ins Radurschltal. Der Aufstieg zum Hohenzollernhaus, das auf 2.123 m liegt, wurde mit der Materialseilbahn erleichtert, da man doch mit Steigeisen, Klettersteigset und Kletterseilen einige Kilos am Material dabei hatte.

An der Hütte angekommen, gab es nach dem Mittagessen und der Schlafplatzverteilung für jeden  noch die Möglichkeit sich im Klettergarten, der von Peter Sturm eingerichtet und gesichert wurde, beim Übungsklettersteig, der von Frank Schlecht gelehrt und mehrmals durchstiegen werden konnte, oder sich bei herrlichstem Sonnenschein auf der Wanderung unter Führung von Martha Hofberger auf den „weglosen“ Vorgipfel des Wildnöderer auszutoben. Hungrig aber glücklich trafen sich die kleinen und großen Bergsteiger zum Abendessen an der Hütte, wo noch gespielt, geratscht und gelacht wurde.

16 Teilnehmer entschieden sich am folgenden Tag, den Glockturm, der mit 3.356 Meter der höchste Gipfel im Umkreis des Hohenzollernhauses ist, zu besteigen. Nach dem Frühstück und der Materialvergabe ging es voller Elan auf den Weg der mit 4,5 Std. angeschrieben war Richtung Gipfel. Mit jedem Schritt stieg die Spannung, da es doch für die meisten Teilnehmer die erste Gletscherbegehung mit Steigeisen war. Der lange, aber wunderschön angelegte Weg, der durchs Hüttekar Richtung Gletscher führte, war mit Weidedurchquerung, Blockgelände und Schutthängen sehr abwechslungsreich  und deshalb auch für die Kinder nicht langweilig.  Am Gletscherrand angekommen wurden während einer größeren Pause die Steigeisen angelegt und anständig Brotzeit gemacht.

Da der Gletscher „aper“ war und sich keine  Spalten aufzeigten, wurde auf das Anseilen verzichtet und so konnte jeder in seinem Tempo und seiner eigenen Wegführung das Eis überqueren. Am Riffeljoch (3.149 m) angekommen bot sich eine traumhafte Weitsicht auf die hohen Ötztaler Alpen mit Weißseespitze, Weißkogel und Co. Die Steigeisen wurden am Joch abgenommen, und im Block- und Schuttgelände führte der Weg die letzten 200 Höhenmeter zum aussichtsreichen Gipfel. Eine tolle Gruppenleistung, da doch die jüngsten Teilnehmer erst 9 und 10 Jahre  alt waren. Peter und Martha, waren stolz auf die kleinen und großen Bergsteiger und verteilten diesmal keinen Gipfelschnaps sondern leckere Süßigkeiten.  Die Gipfelrast viel großzügig aus, da man inklusive aller Pausen in den genannten 4,5 Stunden am Gipfel stand. Der Abstieg erfolgte auf demselben Weg, der an einem “ Badesee“ vorbeiführte. 2019 staute ein riesiger Murenabgang einen kleinen Fluss zu einem See. Aufgrund der Hitze nutzte der ein oder andere die Möglichkeit und sprang in das kühle Nass.

Frank führte an diesem Tag die restlichen Bergsteiger, die keine Gletscherbesteigung unternehmen wollten, auf die 3043 Meter hohe Nauderer Hennesiglspitze. Weniger Höhenmeter, dafür mehr Strecke bewirkte, dass die Gruppe zeitlich mittags mit der Glockturmgruppe am Gipfel standen. Fast auf die Minute wurden von ein zum anderen Gipfel what‘s-App Fotos ausgetauscht, auf denen nur glückliche Bergsteiger zu sehen waren. Auch unter dieser Gruppe waren die jüngsten Teilnehmer erst 9 Jahre alt und für den Ein oder Anderen war es der erste 3000er.

An der Hütte angekommen zog noch vor dem Abendessen ein Gewitter auf, und so verbrachte man den Abend in der Hütte mit Kartenspielen und Ratschen.

Noch etwas ausgepowert von den letzten beiden Tagen entschied sich die Gruppe, den letzten Tag gemütlicher anzugehen.   Peter kümmerte sich wiederum im Klettergarten um die kletterhungrigen Bergsteiger, ein Teil vergnügte sich am Spielplatz oder am Wasser vor der Hütte. Frank und Martha bestiegen mit 4 Teilnehmern den 3005 Meter hohen Wildnörderer der trotz des weiten Anstieges in 2Std. und 15 Minuten zügig erreicht wurde. Nach einer Gipfelrast mit Rundumsicht ging es auf demselben Weg zurück und nochmals abschließend an den Badesee, wo sich die ganze Gruppe noch einmal zum Baden und wasserplantschen traf. Nach dem leckeren Mittagessen ging es für die Teilnehmer zum Abstieg, der wiederum mit der Materialseilbahn erleichtert wurde.  Glücklich und zufrieden konnte die Heimreise angetreten werden.

Resümee dieser Veranstaltung:  3 zufriedene Tourenleiter und 21 glückliche kleine und große Bergsteiger.