Tourenleitung und Bericht: Martin Oswald
Wegen des außergewöhnlich warmen und hervorragenden Wetters wurde für die Alpinklettertour am Samstag, 20.09. das Oberreintal als Ziel ausgewählt. Ausgangspunkt war Garmisch-Partenkirchen, von wo aus wir den ersten Teil des Zustieges bis kurz vor die Bockhütte im Reintal mit dem (E) – Bike zurücklegten. Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch kamen wir dann an der Oberreintalhütte an, auf der trotz des traumhaften Wetters nur wenig Betrieb herrschte. Einige Kaffee, Kuchen und Gespräche später war dann klar wohin es gehen sollte. Die wohl bekannteste Route im Oberreintal, die „Südwestkante“ am Oberreintalturm, auch bekannt als „Radelkante“ wurde angepeilt. Da bereits einige Seilschaften vor uns waren und auch das Wetter keine Eile notwendig machte, wanderten wir in gemütlichen 45 Minuten zum Einstieg.
Die Route führt in 10 ziemlich ausgesetzt und nach heutigen Maßstäben nur spärlich abgesicherten Seillängen nach oben, wobei trotz der Steilheit nur einmal kurz der 5. Grad erreicht wird, falls man den einfachsten Weg wählt. Neben den Bohrhaken am Stand finden sich nur vereinzelt fixe Zwischensicherungen in den Seillängen. Allerdings ist es sehr gut möglich, mit Schlingen Klemmkeilen und Friends zusätzliche Zwischensicherungen anzubringen, was wir auch einmal genutzt haben. Das hochsommerliche Wetter ließ selbst mit T-Shirt ein genüssliches Klettern im Schatten zu. Am Ende der Kletterei geht es dann über einen Grat in leichter Kletterei vorbei am unscheinbaren Gipfel zu einem Felsentor und anschließend einige Meter hinunter zum Beginn der Abseilpiste.
Hier schlossen wir dann auf eine Stuttgarter Dreierseilschaft auf. Um Steinschlag zu vermeiden statteten wir die gesamte Abseilpiste auf einmal mit Seilen aus und seilten nacheinander in jeweils einem Zug zum Wandfuss. Der Letze baute dann alle Seile wieder ab.
Obwohl erst früher Nachmittag zogen wir die Annehmlichkeiten auf der Hütte einer weiteren Tour vor und stiegen ab. Den Obligatorischen Stau in Garmisch beobachteten wir dann von der Hütte und überbrückten die Zeit mit weiterem Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken und der ein oder anderen Anekdote der langsam zu Ende gehenden Klettersaison. Gerade noch ohne Stirnlampe ging es dann Stunden später hinab zu den Fahrrädern und kurzweilig über die Partnachalm zurück nach Garmisch.