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Via Claudia Freeride – Trailspaß von Lermoos bis Riva

Tourenleitung und Bericht: Christian Treml

Anfang September war es wieder soweit: Die MTB-Jugend des DAV machte sich auf zu ihrer dritten Alpenüberquerung Richtung Gardasee. Die Route folgte der historischen Via Claudia Augusta – doch anstatt des klassischen Radwegs nutzten wir die abwechslungsreichen Trails entlang der alten Römerstraße!

Beim Start in Lermoos herrschten noch leichte Regenschauer, die wir entspannt auf der Marienbergalm aussaßen.
Danach ging es richtig zur Sache: Eine schier endlose Schotterabfahrt führte uns steil hinab ins Inntal, und von dort wieder kräftig bergauf – diesmal ins Pitztal. Die Auffahrt wurde belohnt mit einem grandiosen Ausblick vom Aussichtspunkt „Gacher Blick“ ins Oberinntal und auf unseren Zielort Prutz/Ried.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Altfinstermünz – einer mittelalterlichen Zollstation, die tief in einer Schlucht des Inns verborgen liegt. Von dort führte die Route über die Norbertshöhe weiter nach Nauders.
Auf den 3-Länder-Enduro-Trails des dortigen Bikeparks konnten die Jungs ordentlich Gas geben. Ob auf anspruchsvollen Abfahrten wie dem Bunker Trail oder bei der atemberaubenden Aussicht von den Plamorter Hochebenen mit ihren Panzersperren und dem grandiosen Panorama Richtung Reschensee – hier war für jeden etwas dabei.

Am dritten Tag stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: Mit dem Shuttle ging es zum Stilfser Joch – einem der bekanntesten Alpenpässe. Von dort starteten wir auf dem legendären Goldsee-Trail, einer der Top Strecken in der Gegend, technisch anspruchsvoll und äußerst abwechslungsreich. Anfangs noch recht bewölkt, wurde die Gruppe im weiteren Verlauf mit spektakulären Ausblicken Richtung Ortler belohnt. Im Anschluss folgte der Bim Bam Trail, der mit seinen knackigen Kurven nochmal für ordentlich Adrenalin sorgte. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit kürzten wir die weitere Strecke von Prad nach Rabland mit der Vinschgau-Bahn ab.

Der vierte Tag begann mit einem Lift hoch nach Aschbach, wo uns die Trails direkt ins Etschtal nach Lana führten. Die anschließende Auffahrt zum Gampenpass brachte die Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen. Die Trails ins Val di Non wurden kurz vor dem Ziel von starken Regenschauern unterbrochen. Das Ziel in Revo erreichten wir völlig durchnässt.
Nach kurzem Trocknen der Kleidung war das schlechte Wetter schnell vergessen, und wir genossen die warme Abendsonne über dem Tal.

Am fünften Tag führte uns die Tour durch die weitläufigen Wein- und Apfelplantagen des malerischen Val di Non in Richtung des idyllischen Molvenosees. Dort legten wir eine erfrischende Pause zum Baden ein und genossen eine entspannte, ausgedehnte Mittagspause am Seeufer. Frisch gestärkt setzten wir die Fahrt über die alte Passstraße durch charmante Dörfer wie San Lorenzo fort, bevor wir schließlich unser Ziel in Ponte Arche erreichten.

Letzter Tag: Der Gardasee war zum Greifen nah – doch zuerst standen noch rund 1.200 Höhenmeter am Stück hinauf zum Monte Misone auf dem Programm. Das kostete wirklich die letzten Kräfte, aber der Ausblick von dort oben war die Strapazen wert: ein fantastisches Panorama mit den mächtigen Dolomiten der Brenta-Gruppe und dem Val del Sarca.
Die anschließende Trailabfahrt Richtung Rifugio San Lorenzo war spektakulär und verlangte nochmal volle Konzentration.
Die letzten Kilometer nach Riva führten uns durch Weinberge, begleitet von immer wieder grandiosen Blicken auf den Gardasee – ein perfekter Abschluss der Tour.

Voller Stolz ging für die Jugendgruppe eine unvergessliche MTB-Woche zu Ende. Trotz Unterstützung durch Lift und Bahn wurden immer noch ca. 8.600 Höhenmeter und 360 Kilometer in 6 Tagen bewältigt – eine herausragende Leistung für die Jungs zwischen 11 und 14 Jahren.
Bis zum nächsten Abenteuer!