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Hoch über Mittenwald – unterwegs auf dem Mittenwalder Höhenweg

Tourenleitung und Bericht: Korbinian Kern

Am 22. Juni machte sich eine siebenköpfige Gruppe unter Leitung von Korbinian Kern auf den Weg zu einem der schönsten Höhenwege im Karwendel: dem Mittenwalder Höhenweg. Der als leichter Klettersteig (Schwierigkeit A/B) eingestufte Klassiker verspricht nicht nur beeindruckende Tiefblicke, sondern auch ein alpines Erlebnis mit allem, was dazugehört.

Der Tag begann bequem – mit der Fahrt hinauf zur Bergstation der Karwendelbahn. Von dort führte ein kurzer Zustieg von etwa 20 Minuten zum Beginn des Klettersteigs. Ab hier hieß es: Helm auf, Gurt anlegen und hinein ins alpine Abenteuer.

Über etwa drei Kilometer folgten die Teilnehmenden dem schmalen Gratverlauf – mal direkt auf dem Rücken des Grates, mal leicht versetzt, stets begleitet von atemberaubender Aussicht. Drahtseile, Trittbügel und Leitern unterstützten beim Vorankommen, doch auch ungesicherte Passagen erforderten volle Aufmerksamkeit und einen sicheren Tritt. Die Route führte vorbei an einem kleinen Notunterstand und durch eine steinschlaggefährdete Querung, die mit Umsicht und einzeln begangen wurde.

Der höchste Punkt der Tour war die nördliche Linderspitze auf 2.372 Metern. Danach ging es weiter über mehrere Gipfel und Felstürme: die mittlere und südliche Linderspitze, die Sulzleklammspitze und schließlich die Kirchlspitze. Am Brunnsteinanger war der Grat überwunden – nun wartete der lange Abstieg ins Tal.

Knapp 1.400 Höhenmeter lagen noch vor der Gruppe. Nach einer wohlverdienten Pause auf dem letzten Gipfel begann der erste Teil des Abstiegs durch einen heißen, schweißtreibenden Latschenhang. Umso erfreulicher das Zwischenziel: die Brunnsteinhütte (1.560 m), ein perfekter Ort für eine kühle Erfrischung in der Nachmittagssonne. Der restliche Weg führte unterhalb der Hütte bergab in zahlreichen Serpentinen zurück zum Parkplatz.